So ein Fotoshooting passiert ja (zumindest meistens) nicht einfach so. Da steckt viel Planung drin. Vor jedem Shooting lasse ich mir schon Bilder vom Model und den gewünschten Outfits schicken, damit ich mir im Kopf schon das Bild malen kann. Welcher Typ, was passt, was geht gar nicht, welche Locations, Objektive oder Looks kommen in Frage, Wetter und und und.
Das geplante TFP-Shooting mit Nicci auf der Finca auf Mallorca mussten wir verschieben, da uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Drei Tage später als geplant, war es dann soweit: Shooting-Day! Nicci hatte echt viele tolle Outfits dabei, so standen wir vor der berühmten Qual der Wahl :-) Meine Frau Petra hatte die Aufgabe, mit dem Handy ein paar "Making of's" zu schießen. Das ist nicht so leicht, weil sie gleichzeitig auch die Frau am Studioblitz ist. Abstände, Helligkeit, Richtungen korrigieren - ein stressiger Job. Ach ja, Danke! :-) . Bisher waren "Making of's" nicht so mein Ding, aber im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass mich das Thema an sich wirklich interessiert. Außerdem schreibe ich einfach gerne. Nicci hatte genau den selben Gedanken - so war es besiegelt.
Einen Großteil des Shootings haben wir Indoor gemacht, weil das Wetter jetzt nicht sooo Bombe war. Aber sobald sich die Sonne sehen lies, haben uns in Richtung Pool verlagert. Bei den Bildern oben könnt Ihr ganz gut sehen, was die Ausgangsposition für das untere, fertige (und wie ich finde echt cooole) Foto von Nici war. Ja, Nicci war Posingsicher - deshalb war dieses Hopping auch kein Problem.
Ich versuche bereits beim fotografieren, einen ganz bestimmten Look zu generieren. Natürlich ist hier in erster Linie das Licht, aber auch z.B. die Wahl eines bestimmten Objektivs zu einem großen Teil mit für den späteren Look des Fotos verantwortlich. Photoshop kann nunmal nicht alles - zum Glück ;-) Die meisten Aufnahmen entstanden mit der Unterstützung von Studioblitzen. Das ist auch Outdoor oftmals notwendig, um das Sonnenlicht zu beherrschen - letztlich aber auch ein sehr kreatives Element in der Bildgestaltung. Für die Technik-Freaks: Das Zauberwort ist SuperSync. Fotografiert wurde mit einer Sony A7 III und einem Sony G-Master 85mm 1.4 - meinem Lieblingsobjektiv. Knack-Scharf mit einem Wahnsinns Bokeh. Der Studioblitz war ein Elinchrom 1200 WS mit einer Octabox und Grid. Die Octabox liefert mit dem Grid immernoch ein weiches, aber dennoch gerichtetes und knackiges Licht. Doch, weich kann trotzdem knackig sein :-)
Klar, Kaffeepausen müssen sein:
Aber was hier so relaxt aussieht, war wirklich Arbeit für Nicci. Dafür waren die Ergebnisse um so schöner. Wenn ich fotografiere, spüre ich oftmals schon beim Auslösen, dass da gerade "mein Foto" entstanden ist. Das hier war so ein Moment:
Bei einem Dessous- oder Akt Fotoshooting spielt Vertrauen eine große Rolle. Wenn ich als Fotograf professionell arbeite, spürt das auch das Model. Eine natürliche Distanz ist wichtig, damit sich das Model auch sicher und wohl fühlt und sich nicht bei jeder Pose Gedanken machen muss. Wenn ich meinem Model in einer Aufnahmesituation recht nahe kommen muss, sage ich einfach mal zuvor Bescheid, warum das gerade so ist. Ohne Vertrauen funktioniert es nicht, weil es dem Model auch einfach keinen Spaß macht. Das sieht man auf den Bildern. Ein scheuer Blick ist schön, der Flirt mit der Kamera gehört einfach dazu. Aber ein ängstlicher Blick oder eine verspannte Pose macht das Bild kaputt - da hilft kein Photoshop ;-)
Bei dem Shooting mit Nicci funktionierte das perfekt. Was es glaube ich auch leichter macht, ist die Anwesenheit von Petra. Das Model ist nicht die einzige Frau am Set.
Wir haben viel in unserer Finca fotografiert, haben Treppen und Bänke verwendet und unterschiedliche Posen ausprobiert. Auch die letzten beiden Bilder wurde in Mischlichtumgebungen gemacht, wir haben also zusätzliches, künstliches Licht in Form eines Studioblitzes verwendet. Das eignet sich gerade dann gut, wenn man z.B. einen Körper schon modellieren möchte und das Hauptaugenmerk gerade auf den Schatten liegen muss, um Konturen heraus zu arbeiten.
So, jetzt hoffe ich mal es war interessant für Euch! Vielleicht sehen wir uns ja mal bei einem Shooting auf der schönsten Insel der Welt. Einfach anfragen, ich freue mich!